A Angaben zur Kommune
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises | Landeshauptstadt Stuttgart |
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Typ | kreisfrei |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Einreichende Dienststelle | Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung |
Name des Ansprechpartners | Martina de la Rosa |
Funktion des Ansprechpartners | Projektkoordination |
Straße/Postfach | Eberhardstr. 10 |
Postleitzahl | 70173 |
Ort | Stuttgart |
Telefon des Ansprechpartners | +49 711 21620-193 |
Telefax des Ansprechpartners | +49 711 21620-304 |
E-Mail des Ansprechpartners | |
Internetadresse der Kommune |
B Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Zentrale Projektziele
- Gesundheitsförderung für ältere, v.a. sozial benachteiligte Menschen;
- Vereinsamung vorbeugen, soziale Kontakte im Alter fördern;
- Bedarfsermittlung im Rahmen eines Netzwerks;
- Akteure, die mit dem Thema "Gesundheit" und/oder "Alter" zu tun haben, zusammenbringen;
- Schlüsselpersonen qualifizieren; Gesundheitsförderung in den Strukturen und Projekten des Programms "Soziale Stadt" verankern.
Neue, wertvolle und tragfähige Kooperationen und Angebote machen den Erfolg des Projekts aus. Am "Runden Tisch Gesundheit" nehmen Institutionen teil, die mit älteren Menschen und/oder im Bereich Bewegung arbeiten. Der "Runde Tisch" veranstaltet regelmäßig gemeinsam den Aktionstag "Gesund im Giebel – auch im Alter!". In einer Broschüre sind alle Angebote für ältere Menschen zusammengestellt. Im Haus der Begegnung bietet eine Ergotherapeutin Sturzprävention an. Begleiterinnen laden zum gemeinsamen Spazierengehen ein. Beim Projekt "Aktivierender Hausbesuch" des DRK Stuttgart ist Giebel Pilotstadtteil. Seit Mai 2013 gibt es neue Kooperationen mit dem Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart im Projekt "Bewegte Apotheke".
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
In Stuttgart-Giebel leben viele ältere Menschen mit geringem Einkommen. Gesundheitliche Einschränkungen der Zielgruppe führen zu einer Abnahme an sozialen Kontakten und zu Vereinsamung. Der Anteil der über 65-Jährigen in Giebel betrug 2011 27,4 Prozent.
Mit dem Projekt "Gesund im Giebel" hat sich der ganze Stadtteil auf den Weg hin zu mehr Gesundheitsförderung gemacht. Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung – von der Stadt Stuttgart mit dem Stadtteilmanagement im Rahmen der Sozialen Stadt Giebel beauftragt – hat die Konzeption entwickelt und die Mittel zur Finanzierung im Programm "Wie geht's? Gesundheitsförderung in der Sozialen Stadt" beantragt.
Ansprechpartnerinnen: Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber+Partner, Lisa Abele und Carolin Schork, Mühlrain 9, 70180 Stuttgart, Telefon 0711 62009360 oder im Info-Eck Telefon 0711 550724-89, E-Mail: info-eck-giebel@weeberpartner.de
Das Projekt wurde von Juli 2010 bis Dezember 2011 vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg koordiniert und vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg gefördert. Seit Ablauf der Förderung wird das Projekt im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" fortgeführt. "Gesundheit" wurde nun als fünftes Handlungsfeld in das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) aufgenommen, d.h. Gesundheitsthemen sind nun langfristig verankert und werden auch bei Projekten in anderen Handlungsfeldern mit bedacht. Vor Ort unterstützt die Aktivierungskraft Marion Goß vom Haus der Begegnung bei der Umsetzung der verschiedenen Projektbausteine.
Das Projekt "Gesund im Giebel – auch im Alter!" hat zwei Leitziele:
- Gesundheit sozial benachteiligter älterer Menschen durch Bedarfsermittlung im Rahmen eines Netzwerks fördern,
- Gesundheitsförderung in den Strukturen und Projekten der Sozialen Stadt verankern.
Den Beginn des Projekts markierte die Gründung eines Runden Tisch Gesundheit, dessen erste Aufgabe eine Bestands- und Bedarfsanalyse der Gesundheitsangebote in Giebel war. Der Einladung folgten Vertreterinnen und Vertreter des Sportvereins und des örtlichen DRK, der Kirchengemeinden und Sozialstationen, der Apotheke und der Stadtverwaltung sowie eine Giebler Ergotherapeutin. Alle Anwesenden trugen beim ersten Treffen zusammen, welche Angebote es in Giebel bereits gibt und welche ggf. fehlen. Bemerkenswertes Ergebnis und Beweis für die Sinnhaftigkeit des Runden Tisches war, dass einige Dienste sogar bei den Akteuren im Bereich Gesundheit selbst nicht bekannt waren (z.B. Projekt der katholischen Sozialstation gegen Einsamkeit von Älteren). Als größter Bedarf wurde daher die Aufhebung des Informationsdefizits gesehen: es wurde sofort die Erstellung einer Broschüre zu Angeboten für Ältere im Stadtteil (Anlage 1 "20150526_Broschuere_2015") und die gemeinsame Durchführung eines Aktionstages zum Thema "Gesund älter werden" verabredet. Des Weiteren ergab die Analyse, dass es bislang in Giebel kein aktivierendes Bewegungsangebot für stark mobilitätseingeschränkte Ältere gibt, das in der eigenen Wohnung durchgeführt wird. Deshalb setzten wir uns die Etablierung eines solchen Angebots zum Ziel. Ferner zeigte sich, dass ein Bewegungsangebot für die Altersgruppe 80+ im Haus der Begegnung fehlt. Um die Ergebnisse der Bedarfsanalyse durch den Runden Tisch zu untermauern, interviewte die Aktivierungskraft Marion Goß fast 50 ältere Gieblerinnen und Gieblern, um deren Bedürfnisse in Bezug auf gesundheitsfördernde Angebote zu erfahren. Gewünscht wurden gemeinsamen Spaziergänge und Ausflüge, Hausbesuche und handwerkliche und haushaltsnahe Hilfen.
Im Anschluss und basierend auf der Bedarfsanalyse wurden für die beiden Leitziele detaillierte Ziele auf der strategischen und operativen Ebene festgelegt. Es wurden Indikatoren entwickelt und die Ergebnisse – im Sinne einer Evaluation – anhand dieser Indikatoren im Projektverlauf auf ihre Zielerreichung hin überprüft (vgl. Anlage 2 "20111130_GIG_Ziele_und_Indikatoren").
Der Runde Tisch hat seit 2010 verschiedene weitere Teilnehmer hinzugewonnen, darunter Vereine, verschiedene Einrichtungen (z.B. Pflegeheime) und Gesundheitsdienstleister (z.B. Sanitätshaus, Hörgeräte). Die Stadtverwaltung ist mittlerweile durch das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, das Sozialamt, das Gesundheitsamt und das Amt für Sport und Bewegung ressortübergreifend vertreten. Insgesamt sind rund 20 Akteure und Institutionen aktiv beteiligt. Die Mitglieder treffen sich bis heute regelmäßig zum Austausch, zur gemeinsamen Koordination und gegebenenfalls zur Initiierung neuer Angebote und Initiativen durch die verschiedenen Multiplikatoren im Stadtteil.
Durch die gemeinsame Arbeit sind wertvolle neue Kooperationen auf Stadtteilebene entstanden – z.B. vermittelt das Haus der Begegnung einige Ältere in die Nachbarschaftshilfe und zu weiteren Projekten der katholischen Sozialstation. Seit Februar 2011 gibt es ein Bewegungsangebot für die Altersgruppe 80+: eine Giebler Ergotherapeutin bietet Sturzprävention im Haus der Begegnung an; das Angebot wird jede Woche von rund 10 Hochbetagten dankbar angenommen. Im April 2011 riefen wir eine Spaziergruppe ins Leben. Drei ehrenamtlich engagierte Gieblerinnen luden 1x wöchentlich zum gemeinsamen Spaziergang durch den Stadtteil mit Einkehr ein. Das Angebot wurde 2013 abgelöst von der "Bewegten Apotheke". Jeden Dienstag startet an der Giebel-Apotheke ein aktivierender Spaziergang durch Giebel, Kräftigungs- und Dehnübungen inklusive. Alle sind willkommen; auch mobilitätseingeschränkte Menschen, die z.B. mit Rollatoren unterwegs sind, können unbesorgt teilnehmen. Das Bewegungsangebot wurde vom Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart initiiert und wird vor Ort gemeinsam mit dem TSV Weilimdorf, der Giebel-Apotheke und dem Stadtteilmanagement umgesetzt.
Darüber hinaus wurde ein Angebot für die Menschen, die das Haus kaum mehr verlassen können, etabliert: Giebel ist Pilotstadtteil für das Programm "Aktivierender Hausbesuch" des DRK Stuttgart, das das Projekt ab 2012 nach und nach stadtweit umsetzt. Der aktivierende Hausbesuch verbindet Bewegungsförderung mit Gesprächen über gesundheitsförderndes Verhalten und soll Menschen dazu bringen, ihre selbst gesteckten Ziele (z.B. wieder alleine einkaufen gehen können) zu erreichen (Aktivierung, Empowerment).
Durch die persönliche Ansprache der Aktivierungskraft Frau Goß gelang es, immer wieder neue Interessierte und Engagierte, darunter ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen, zu finden, die sich an den Angeboten und Aufgaben im Projekt "Gesund im Giebel", am Aktionstag oder der Broschüre beteiligen wollten.
Ein sehr deutlich soziallagesensibles Angebot stellen kostenfreie Kurse beim TSV Weilimdorf und im Haus der Begegnung dar. Das Amt für Sport und Bewegung informierte alle Bewohner über 60 Jahre in Giebel über das kostenfreie Angebot, das gezielt Personen ansprechen sollte, die wenig Geld für Kurse zur Verfügung haben. Die Resonanz war mit über 70 Rückmeldungen sehr groß, u.a. da keine komplizierten Anträge für eine Kostenrückerstattung durch die Krankenkassen notwendig sind.
Der Aktionstag "Gesund im Giebel – auch im Alter!" fand am 21. Mai 2011 das erste Mal statt. Seitdem führt der Runde Tisch diesen Informations- und Mitmachtag für Ältere und sonstige Interessierte jährlich durch. Das Bezirksamt begrüßt die Teilnehmenden und eröffnet den Aktionstag. Die lokale Presse berichtet regelmäßig. Ca. 15 Giebler Institutionen und Geschäfte stellen sich und ihre Angebote rund um das Thema Gesundheit für ältere Menschen vor – und es gibt reichlich Möglichkeiten, diese selbst auszuprobieren: z.B. konnte in diesem Jahr ein Seniorenmobil des Sanitätshauses getestet werden und es gab einen Rollator-Check, bei dem Bremsen getestet und Schrauben nachgezogen wurden. Die Mitmachaktionen reichten vom Ausprobieren von Bewegungsangeboten (z.B. Gymnastik mit Pezzibällen und Hanteln, Pilates, Gymnastik mit Schwungstäben) über Blutzuckermessung und Gedächtnistests bis hin zu Geschicklichkeitsübungen oder Schätzspielen. Jüngere Interessierte konnten mit einer Alters-App einen Blick in die Zukunft wagen. Metzgerei und Bäckerei im Stadtteil bieten zur Stärkung gesunde Häppchen an. Die Besucherinnen und Besucher erhalten an jedem Stand einen Stempel auf einen Mitmach-Zettel und können damit an der Verlosung teilnehmen. Preise sind zum Beispiel Gutscheine für Wellness- und Massagebehandlungen, Nachbarschaftshilfe oder verschiedene Bewegungskurse. Natürlich gibt es die Gelegenheit, die Broschüre mit allen Angeboten und Ansprechpartnern für Ältere und Menschen mit Unterstützungsbedarf aus Giebel mitzunehmen. Auch diese Broschüre wurde gemeinsam mit den Mitgliedern vom Runden Tisch erstellt und seit 2011 alle zwei Jahre aktualisiert. Neubürger erhalten die Broschüre in einem Willkommenspaket vom Bezirksrathaus. Der Druck der Broschüre in einer Auflage von 1.000 Exemplaren wird derzeit über den Verfügungsfonds der "Sozialen Stadt" finanziert. Alle Arbeiten und sonstiges Engagement der Beteiligten erfolgen ehrenamtlich.
Ein Beispiel für die handlungsfeldübergreifende Verankerung des Gesundheits- und Präventionsgedankens in Folge des Projekts "Gesund im Giebel" ist die in diesem Jahr geplante Umgestaltung eines zentralen öffentlichen Fußwegs im Rahmen der "Sozialen Stadt". Während viele der Angebote zumindest überwiegend die Verhaltensprävention bedienen kann dieses Element zur Gesundheitsförderung im öffentlichen Raum der Verhältnisprävention zugeordnet werden. Die städtischen Grünflächen entlang des Weges durch den Stadtteil werden mehr Aufenthaltsqualität durch Bänke und Sitzgelegenheiten sowie niederschwellige Bewegungsangebote für Bewohnerinnen und Bewohner aller Altersklassen, wie eine Boulebahn, eine Himmelschaukel, einen Drehbalken, einen Balancesteg und einen Sinnespfad, erhalten. Das Konzept zur Umgestaltung des Grünzugs im Wohngebiet wurde unter Beteiligung der direkten Anwohnerinnen und Anwohner und der interessierten Bürgerschaft entwickelt. Die Umsetzung beginnt im Herbst 2015 und soll im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein.
Auf der Ebene der Leitziele wurden mit dem Projekt "Gesund im Giebel – auch im Alter!" und seinen ineinandergreifenden Einzelmaßnahmen die Giebler Akteure vernetzt, um ältere Menschen nun gezielt zueinander zu vermitteln. Die älteren Gieblerinnen und Giebler sind und werden über alle Angebote laufend erheblich besser informiert. Die verschiedenen Angebote und die verbesserte Information fördern ihre Gesundheit. Es ist gelungen, das Thema Gesundheitsförderung in den Strukturen der Sozialen Stadt zu verankern. Es wurde in das Integrierte Entwicklungskonzept und in die Projektstruktur aufgenommen und ist Teil des Jahresberichts des Stadtteilmanagements, der im Gemeinderat und Bezirksbeirat vorgestellt wird. Die lokale Presse berichtet regelmäßig. Das Projekt entfaltet zudem Wirkung über den engeren Kreis des Themenfeldes "Gesundheit" und seiner Elemente hinaus: Bei mehreren Veranstaltungen der Sozialen Stadt wurde das Angebot um gesundes Essen oder Trinken erweitert: es gab z.B. heißen Apfelsaft auf dem Weihnachtsmarkt und Gemüsesuppe bei der Kulturnacht. Der TSV Weilimdorf bot ein Projekt zur Verbesserung der Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr an und wurde dabei aus dem Projekt finanziell unterstützt. Außerdem haben immerhin zwei Giebler Kinder- und Jugendeinrichtungen auf unsere Initiative hin ein gemeinsames Gesundheitsprojekt (Gesunder Oktober) umgesetzt.
Das Projekt "Gesund im Giebel – auch im Alter!" und seine verschiedenen Elemente sind langfristig angelegt. Einige Angebote werden von den Engagierten bereits seit Monaten oder Jahren selbständig und kontinuierlich umgesetzt. Einige Prozesse und Aktivitäten werden allerdings derzeit noch wesentlich vom Stadtteilmanagement und durch die Gelder des Verfügungsfonds unterstützt. Im März 2017 wird das Stadtteilmanagement seine Arbeit in Giebel beenden. Im Hinblick darauf soll gemeinsam mit den aktiven Bürgerinnen und Bürgern eine tragfähige Struktur geschaffen werden, die auch die übrigen Erfahrungen und Projekte aus den verschiedenen Handlungsfeldern für die Zukunft sichert und begonnene Entwicklungen weiterführt. In einem Workshop mit den Aktiven aus dem Stadtteil soll hierzu zum Ende des Jahres 2015 ein Konzept erarbeitet werden. Es wird dabei auch die Frage der Finanzierung verschiedener Projekte nach dem Austritt des Stadtteils aus dem Programm "Soziale Stadt" geklärt werden müssen.
Zum Ende des Programms "Soziale Stadt" in Giebel wird außerdem eine externe Abschlussevaluation erfolgen. Diese wird das gesamte Programm umfassen und somit auch die Ergebnisse aus dem Handlungsfeld Gesundheit, die Arbeit des Runden Tisches und seiner verschiedenen Angebote und Elemente abschließend bewerten.
C Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags






C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags













































C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
















































D Einzelprojekte
Einzelprojekts Nr. 1




















Als Austauschplattform und Ausgangspunkt für jegliche Planungen stellt der Runde Tisch inzwischen ein Basiselement des Gesamtprojekts "Gesund im Giebel – auch im Alter!" dar. Zur Einbettung und Rolle im Gesamtprojekt vgl. Beschreibung des Wettbewerbsbeitrages.
Den Beginn des Projekts markierte die Gründung eines Runden Tisches Gesundheit, dessen erste Aufgabe eine Bedarfs- und Bestandsanalyse der Gesundheitsangebote in Giebel war. Der Einladung folgten Vertreterinnen und Vertreter des Sportvereins und des örtlichen DRK, der Kirchengemeinden und Sozialstationen, der Apotheke und der Stadtverwaltung sowie eine Giebler Ergotherapeutin. Alle Anwesenden trugen beim ersten Treffen zusammen, welche Angebote es in Giebel bereits gibt und welche ggf. fehlen. Ein wesentliches Ergebnis war, dass einige Dienste sogar bei den Akteuren im Bereich Gesundheit selbst nicht bekannt waren (z.B. Projekt der katholischen Sozialstation gegen Einsamkeit von Älteren). Als größter Bedarf wurde daher die Aufhebung des Informationsdefizits gesehen: es wurde sofort die Erstellung einer Broschüre zu Angeboten für Ältere im Stadtteil (Anlage 1 "20150526_Broschuere_2015") und die gemeinsame Durchführung eines Aktionstages zum Thema "Gesund älter werden" verabredet. Des Weiteren ergab die Analyse, dass es bislang in Giebel kein Bewegungsangebot für Ältere gibt, das in der eigenen Wohnung durchgeführt wird. Daher setzten wir uns die Etablierung eines Angebots für Menschen, die kaum noch ihre Wohnung verlassen können, zum Ziel. Weiteres Ergebnis der Analyse war, dass ein Bewegungsangebot für die Altersgruppe 80+ im Haus der Begegnung fehlt.
Der Runde Tisch hat seit 2010 verschiedene weitere Teilnehmer hinzugewonnen, darunter Vereine, verschiedene Einrichtungen (z.B. Pflegeheime) und Gesundheitsdienstleister (z.B. Sanitätshaus, Hörgeräte). Die Stadtverwaltung ist mittlerweile durch das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, das Sozialamt, das Gesundheitsamt und das Amt für Sport und Bewegung vertreten. Insgesamt sind rund 20 Akteure und Institutionen aktiv beteiligt. Die Mitglieder treffen sich bis heute regelmäßig zum Austausch, zur gemeinsamen Koordination und gegebenenfalls zur Initiierung neuer Angebote und Initiativen durch die verschiedenen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Stadtteil. Geplant und koordiniert werden unter anderem die Durchführung des jährlichen Aktionstags Gesundheit (vgl. D 20) und die Erstellung bzw. Aktualisierung der Broschüre Gesund im Giebel – auch im Alter! (vgl. D 30). Durch die gemeinsame Arbeit sind außerdem weitere wertvolle neue Kooperationen auf Stadtteilebene entstanden (vgl. Beschreibung des Wettbewerbsbeitrages).
Einzelprojekts Nr. 2
Aktionstag Gesundheit




















Der Aktionstag ist ein wesentliches Element des Gesamtprojekts mit dem Ziel der besseren Information über die Gesundheitsangebote im Stadtteil. Er wird gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Stadtteil durchgeführt. Zur Einbettung und Rolle im Gesamtprojekt vgl. Beschreibung des Wettbewerbsbeitrages.
Der Aktionstag "Gesund im Giebel – auch im Alter!" fand am 21. Mai 2011 das erste Mal statt. Seitdem führt der Runde Tisch diesen Informations- und Mitmachtag für Ältere und sonstige Interessierte jährlich durch. Das Bezirksamt begrüßt die Teilnehmenden und eröffnet den Aktionstag. Die lokale Presse berichtet regelmäßig. Ca. 15 Giebler Institutionen und Geschäfte stellen sich und ihre Angebote rund um das Thema Gesundheit für ältere Menschen vor – und es gibt reichlich Möglichkeiten, diese selbst auszuprobieren: z.B. konnte in diesem Jahr ein Seniorenmobil des Sanitätshauses getestet werden und es gab einen Rollator-Check, bei dem Bremsen getestet und Schrauben nachgezogen wurden. Die Mitmachaktionen reichten vom Ausprobieren von Bewegungsangeboten (z.B. Gymnastik mit Pezzibällen und Hanteln, Pilates, Gymnastik mit Schwungstäben) über Blutzuckermessung und Gedächtnistests bis hin zu Geschicklichkeitsübungen oder Schätzspielen. Jüngere Interessierte konnten mit einer Alters-App einen Blick in die Zukunft wagen. Metzgerei und Bäckerei im Stadtteil bieten zur Stärkung gesunde Häppchen an. Die Besucherinnen und Besucher erhalten an jedem Stand einen Stempel auf einen Mitmach-Zettel und können damit an der Verlosung teilnehmen. Preise sind zum Beispiel Gutscheine für Wellness- und Massagebehandlungen, Nachbarschaftshilfe oder verschiedene Bewegungskurse. Natürlich gibt es die Gelegenheit, die Broschüre mit allen Angeboten und Ansprechpartnern für Ältere und Menschen mit Unterstützungsbedarf aus Giebel mitzunehmen.
Einzelprojekts Nr. 3




















Die Broschüre ist ein wesentliches Element des Gesamtprojekts mit dem Ziel der besseren Information der Älteren über die Gesundheitsangebote im Stadtteil. Sie wurde gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Stadtteil erarbeitet und wird alle zwei Jahre aktualisiert. Zur Einbettung und Rolle im Gesamtprojekt vgl. Beschreibung des Wettbewerbsbeitrages.
Die Broschüre enthält alle dem Runden Tisch bekannten Institutionen und Ansprechpartner für Ältere und Menschen mit Unterstützungsbedarf. Die Angebote gliedern sich in Vereine und sonstige Einrichtungen für Bewegung, Begegnung, Beratung und Unterstützung, verschiedene Angebote im Bereich Wohnen und Pflege, Gesundheitsdienstleistungen sowie Ärztinnen und Ärzte in und um Giebel. Die Broschüre ist online über die Homepage der Sozialen Stadt Giebel erhältlich, außerdem liegt sie im Büro des Stadtteilmanagements und des Bürgervereins und teilweise vor Ort bei den verschiedenen beteiligten Akteuren und Ansprechpartnern aus. Zudem wird sie in einem Willkommenspaket über das Bezirksamt Weilimdorf an die Neubürger des Stadtteils verteilt. Der Druck der Broschüre in einer Auflage von 1.000 Exemplaren wird derzeit über den Verfügungsfonds der "Sozialen Stadt" finanziert. Alle Arbeiten und sonstiges Engagement der Beteiligten erfolgen ehrenamtlich.
E Anlagen
Fotos





